Zahnpflege beim Hund

In diesem Beitrag möchte ich Dir zeigen, warum die Zahnkontrolle und Zahnpflege bei Deinem Hund nicht nur aus ästhetischen Gründen wichtig ist. 

Vor 3 Jahren nahm ich eine ca. 14-15 jährige Hundeseniorin aus Rumänien bei mir auf. Sie sollte ihren Lebensabend bei mir verbringen, und ich wollte ihr ihre noch verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten.

Die Zähne, die Du hier im Beitragsbild siehst, gehörten zu dieser Hündin.

Die Menschen, die bis dato für sie verantwortlich waren und sie in Rumänien so auffanden, wollten sie nicht mehr in Narkose legen lassen, da sie ja schon recht alt war. Diesen Gedankengang kann ich schon verstehen. Jede Narkose ist mit einem Risiko verbunden und könnte so auch für diese alte Hündin gefährlich werden.

Viele ältere Hunde laufen auch in Deutschland mit massiven Zahnproblemen herum, da ihre Halter Angst haben, ihren Hund noch mit einer Narkose zu belasten.

Aber jeder von uns weiß, wie unangenehm Zahnschmerzen sind. 

Stell Dir mal vor, Deine Zahnschmerzen würden nicht mehr behandelt werden.

Das kam für mich nicht in Frage. Nach einem Blut- und Herzcheck wurde meine kleine Hundeoma in Narkose gelegt und ihr die Zähne saniert. Sie hat diesen Eingriff dank der fortgeschrittenen Anästhesietechnik gut und unbeschadet überstanden und hatte noch 2 lebensfrohe und vor allem schmerzfreie! Jahre bei mir.

Aber nicht nur alte Hunde können Zahnbelag und Zahnstein entwickeln. Leider fällt es manchen Tierbesitzern erst auf, wenn ihr Hund unangenehm aus der Maulhöhle riecht oder sogar anfängt sein Futter zu verweigern. Deshalb ist es so wichtig, dass Du Deinen Hund früh daran gewöhnst, sich ins Maul gucken zu lassen.

Zahnbelag, Zahnstein und Entzündungen im Mundraum sind nicht nur optisch unschön und unter Umständen schmerzhaft. Was wir mit den Augen nicht sehen, sind die vielen Bakterien, die sich in der Mundhöhle tummeln. Diese gelangen über die Blutbahn zu den Organen und können dort Schäden anrichten und das Immunsystem schwächen. Schlechte Zähne können Deinen Hund also auch organisch krank machen.

Neben der Zahnkontrolle solltest Du Dir auch Gedanken über die Zahnhygiene bei Deinem Hund machen. Verschiedene Kauhölzer, Wurzeln, Geweihe. Kaustangen oder Zahnpflegesprays können unterstützend wirken. Optimal wäre es, wenn Du Deinem Hund manuell die Zähne reinigen könntest. Das bedarf natürlich erst einiger Übung bei Deinem Hund. Mittlerweile gibt es schon Zahnbürsten für Hunde. Sehr praktisch in der Anwendung sind Fingerlinge aus Mikrofaser. Diese feuchtest Du kurz an und kannst anschließend mit kreisenden Bewegungen die Zähne Deines Hundes reinigen. Dazu kannst Du auch eine Zahncreme für Deinen Hund verwenden, welche wie beim Menschen auch hilft Plaque und schädliche Bakterien von den Zähnen zu entfernen.  

Sollte Dein Hund schon Zahnbelag und Zahnstein haben, empfehle ich Dir dies mit Deinem Tierarzt zu besprechen. Je frühzeitiger eine Zahnsanierung stattfindet, je mehr Zahnsubstanz kann erhalten bleiben. Wenn die Zähne dann professionell beim Tierarzt gereinigt worden sind, kannst Du immer noch anfangen, Deinen Hund an die manuelle Reinigung durch Dich zu gewöhnen.

Ein Kommentar

  • Melanie Samsel

    Vielen Dank für den Artikel! Für meinen Hund steht bald eine Vollnarkosebehandlung wegen seiner Zähne an. Daher ist es gut zu wissen, dass deine Hündin das alles gut überstanden hat. Das nimmt mir auf jeden Fall auch ein wenig die Sorgen.

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