Camping mit Hund

Im Flugzeug in die Ferien fliegen, drei Wochen in einem Hotel wohnen und den Tag am Pool verbringen – das ist nichts für mich. Stattdessen verbringe ich lange Wochenenden oder Kurzurlaube lieber auf einem Campingplatz. Im Sommer bin ich drei Wochen lang „auf Achse“ und mache mit meiner Familie Rundreisen mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil. Länger als drei Nächte bleiben wir dann normalerwiese nie an einem Ort. Da meine Hunde Teil meiner Familie sind, kommen sie natürlich mit!
In diesem Beitrag erzähle ich Dir, worauf Du beim Campen mit Hund achten solltest, damit der Urlaub für alle ein schönes Erlebnis wird.


Vorbereitungen

Schon wenn Du Deinen Urlaub planst, solltest Du Dich darüber informieren, welche Bestimmungen für Hunde an Deinem Urlaubsort gelten.
Es gibt Länder, in die ein Hund nur einreisen darf, wenn er bestimmte Impfungen oder Wurmkuren erhalten hat. Einige Länder erlauben die Einreise bestimmter Hunderassen nicht oder haben eine Maulkorbpflicht zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Möchtest Du in den Süden fahren, ist ein Schutz vor Parasiten besonders wichtig, da die sogenannten Mittelmeerkrankheiten, die auch von Mücken und Zecken übertragen werden, schlimme Folgen haben können.
In unserem Beitrag „Reisen mit Hund“ erfährst Du mehr über diese Themen.
Für den Fall, dass Dir Dein Hund abhanden kommt, solltest Du ihn Kennzeichnen und im Haustierregister registrieren lassen. Über das Haustierregister, und über die Reiseapotheke haben wir bereits Beiträge geschrieben.
Bitte informiere Dich darüber, ob die Mitnahme eines Hundes auf dem Campingplatz erlaubt ist, denn das ist nicht überall der Fall.


Welches Futter im Urlaub?

Über die Frage, welches Futter für einen Hund das Beste ist, diskutieren Hundebesitzer immer wieder. Egal wie Du Deinen Hund ernährst, Du solltest Dir rechtzeitig überlegen, ob es „urlaubstauglich“ ist. Beachte dabei, dass Du unterwegs nur begrenzte Kühlmöglichkeiten hast, auf die Zuladung achten musst und dass Du genug Futter für die gesamte Urlaubszeit inklusive einer kleinen Reserve mitnehmen solltest, wenn Du nicht sicher davon ausgehen kannst, dieses Futter am Urlaubsort schnell beschaffen zu können.
Stellst Du fest, dass das Futter Deines Hundes unterwegs unpraktisch ist, solltest Du Dich so rechtzeitig nach einer Alternative für die Urlaubszeit umsehen, dass Du noch zu Hause die Umgewöhnung vornehmen kannst, denn wenn ein Hund ein fremdes Futter bekommt, kann er zu Beginn auch mal Durchfall bekommen, was unterwegs sehr unangenehm ist.


Die Fahrt in den Urlaub

Bist Du mit dem Wohnwagen oder einem Zelt unterwegs, fährst Du mit Deinem „Alltagsauto“ in den Urlaub. Dein Hund kann dann in seiner Hundebox oder angeschnallt auf dem Rücksitz fahren, wie er es normalerweise auch tut.
Im Wohnmobil fahren die Hunde oft ungesichert mit. Bitte bedenke, dass das nicht erlaubt, und im Falle eines Unfalles sehr gefährlich ist. Denn Dein Hund, der ungesichert mitfährt, hat selber kaum eine Überlebenschance und entwickelt sich zu einem für Mitfahrer tödlichen Geschoss, wenn Du einen Auffahrunfall hast.
Du kannst Deinen Hund aber auch im Wohnmobil anschnallen, wenn Du Gurte an den Sitzen der Dinette hast. Viele Hundebesitzer bauen ihrem Hund eine Hundebox in der Heckgarage unter dem Bett ein, von wo aus man auch eine Tür oder ein Fenster in den Wohnmobilraum einbauen kann, damit der Hund Kontakt zu Dir halten kann.


Welcher Stellplatz mit Hund?

Auf dem Campingplatz möchte jeder einen Stellplatz haben, der den persönlichen Bedürfnissen entspricht. Hast Du Kinder, ist ein Stellplatz toll, von dem aus man den Spielplatz im Blick haben kann, anderen ist vielleicht die Nähe zu den Waschhäusern wichtig. Als Hundebesitzer mag ich Stellplätze,

  • die am Ende eines Stichweges liegen, damit möglichst wenige Leute an meiner Parzelle vorbeigehen
  • Wenigstens zu einer Seite hin eine Hecke oder eine andere Begrenzung haben
  • Im Sommer beschattet sind
  • Gibt es einen Hundeauslauf oder eine andere Möglichkeit auf dem Platz, den Hund spazieren zu führen, habe ich meine Parzelle gern in dessen Nähe, aber nicht unmittelbar daneben.


Stellplatz aufbauen

Es gibt Hunde, die sich nicht daran stören, wenn fremde Leute das eigene Grundstück betreten und welche, die einen Ort, kaum dass sie ihn betreten haben, als ihren ansehen und bewachen.
Ist Dein Hund eher wachsam, solltest Du Deine Parzelle so aufbauen, dass Deinem Hund die Sicht verbaut wird. Hier kann Dein Auto, ein Vorzelt oder ein Windschutz gute Dienste leisten, um Deinem Hund die Sicht zu versperren. Bedenke, dass Dein Hund nicht nur die anderen Leute auf dem Campingplatz nervt, wenn er immer wieder bellt. Er kann auch selbst nicht richtig entspannen, wenn er glaubt, den ganzen Tag lang den Platz bewachen zu müssen. Außerdem gibt es Kinder, die durchaus auf die Idee kommen, Deine Parzelle zu betreten um Deinen Hund zu streicheln, wenn er vom Weg aus gleich zu sehen ist, was nicht jeder Hund mag.

Die Hunde liegen sichtgeschützt hinter dem Auto und dem Zelt.


Wo schläft der Hund?

Schläft Dein Hund zu Hause in Deinem Bett, spricht natürlich nichts dagegen, dass er das auch im Urlaub tut, und unter dem Tisch der Dinette lässt sich eine kuschelige Hundeecke einrichten. Hast Du eine Box im Wohnmobil, wird er wahrscheinlich auch gern darin schlafen.
Auch seine Box im Auto oder das Vorzelt bieten sich für die Übernachtung an, wenn Du ausschließen kannst, dass Dein Hund nicht frieren oder es im Auto zu warm werden wird. Bedenke, dass im Sommer auch die frühe Sonne das Auto schon gefährlich aufheizen kann.

Ob im Bett oder einer Box im Vorzelt: Jeder findet ein gemütliches Plätzchen


Der Hund auf dem Campingplatz

Auf allen Campingplätzen besteht Leinenpflicht für alle Hunde. Auch auf Deiner eigenen Parzelle musst Du Deinen Hund entweder anleinen, oder ihn zum Beispiel durch einen Zaun sicher auf der Parzelle halten.
Leider halten sich viele Hundehalter nicht an diese Regel, was dazu führt, dass viele Campingplätze die Mitnahme von Hunden nicht mehr dulden.
Bitte bedenke, dass Du nicht alleine auf dem Campingplatz bist und nicht jeder Deinen Hund so mag wie Du. Selbst wenn Du nur einen ganz kleinen Hund hast, gibt es Leute, die Angst vor ihm haben, hochgradig allergisch sind oder selbst einen Hund haben, der keine andere Hunde mag. Das Anleinen Deines Hundes dient also nicht zuletzt auch seiner eigenen Sicherheit.
Es sollte für Dich selbst verständlich sein dafür zu sorgen, dass sich Dein Hund nicht auf den Parzellen löst und seine Haufen von Dir sofort entsorgt werden. Hierfür stellen viele Campingplätze Kotbeutel zur Verfügung, einige haben auch einen eigenen Hundeauslauf, wo Du Deinen Hund (in der Regel trotzdem an der Leine) spazieren führen kannst.
In den Waschhäusern ist der Zutritt für Hunde in der Regel verboten. Eine Ausnahme besteht nur für die Hundeduschen, die einige Plätze zur Verfügung stellen. Dass Du Dich an diese Verbote hältst, ist wohl selbstverständlich.


Deinen Hund sichern

Auf einem Campingplatz spielt sich das Leben zum Großteil draußen ab. Natürlich will der Hund dabei sein. Und selbst wenn wir im Wohnwagen sind, liegen die Hunde am liebsten draußen. Wie eben schon geschrieben, muss der Hund dabei aber gesichert sein und dabei solltest Du einige Dinge bedenken:

Ankerpunkt

Bitte leine Deinen Hund nicht an Gegenständen an, die er umreißen oder kaputt machen könnte, wenn er ordentlich zieht. Leinst Du ihn zum Beispiel an einem Campingstuhl an, kann er ihn umwerfen wenn er zieht und vor Schreck zu fliehen versuchen. Da der Stuhl aber an ihm festgebunden ist, kommt der „Feind“ rumpelnd hinter ihm hergelaufen und Dein Hund kann in Panik davonlaufen. Besser sind zum Beispiel Anlegepflöcke für Hunde, die man in den Boden schrauben kann, Ankerplatten die man unter einen Reifen des Wohnwagens/Autos schiebt oder andere feste Punkte wie Deine Anhängerkupplung, Abschleppösen oder andere stabile Teile an Deinem Wohnwagen.

Lange oder kurze Leine?

Da Du Deinem Hund etwas Gutes tun und ihm viel Freiraum gönnen möchtest, tendierst Du vielleicht zu einer möglichst langen Leine. Je länger die Leine aber ist, desto mehr kann der Hund sie beim Herumlaufen um Tisch- und Stuhlbeine oder Abspannleinen wickeln. Dabei besteht die Gefahr, dass er die Möbel verrückt (und Dinge herunterfallen, die auf dem Campingtisch stehen) oder sogar umfallen. Selbst wenn sie ihn dabei nicht treffen sollten, kann er sich dabei erschrecken und Angst bekommen. Gespannte Leinen sind außerdem eine nicht zu unterschätzende Stolperfalle für Dich. Mit einer möglichst langen Leine tut man sich deshalb oft keinen großen Gefallen. Meine eigenen Hunde haben alle ihre Lieblingsplätze am oder unter dem Wohnwagen, auf denen sie den Tag verdösen. Ihre 2,5 bis 3 Meter langen Leinen reichen ihnen dafür vollkommen aus. Wenn wir Campingmöbel aufstellen, tun wir das immer außerhalb ihrer Reichweite oder so, dass sie bei uns liegen, die Möbel aber nicht umrunden können.

Meine Hunde brauchen keine lange Leine:
Wer seinen Lieblingsplatz gefunden hat, verlässt ihn freiwillig nicht mehr…
Halsband oder Geschirr?

Normalerwiese wird immer dazu geraten, den Hund nur an einem Geschirr anzuleinen. Diese Meinung kann ich aber nicht ganz teilen, beides hat Vor- und Nachteile.
Liegt Dein Hund an einer langen Leine kann er, wenn er zum Beispiel einen anderen Hund sieht und plötzlich losläuft, schon eine hohe Geschwindigkeit erreichen, bevor die Leine ihn stoppt. Trägt er dabei ein Halsband, könnte er sich Verletzungen im Kehlbereich oder der Halswirbelsäule zuziehen. In diesem Fall wäre es besser, ein Geschirr zu benutzen. An einer kurzen Leine kann er aber vor dem Leinenende nicht so viel Schwung holen, dass er sich dabei verletzen wird.
Dafür kann sich ein Geschirr am Hund nicht drehen wie ein Halsband. Die Gefahr, dass sich Dein Hund in der Leine verfängt, ist am Halsband deshalb geringer. Die Verletzungsgefahr in der oben beschriebenen Situation steigt natürlich auch mit Geschirr enorm, wenn der Hund sich die Leine um den Bauch oder die Gliedmaßen gewickelt hat.
Zu guter Letzt gibt es Hunde, die das Geschirr einfach zerbeißen, wenn sie gerade unbeaufsichtigt sind. Das ist mit einem Halsband nicht möglich, weil sie es mit den Zähnen nicht erreichen können. Ob Du lieber ein Halsband oder ein Geschirr verwenden solltest, hängt also von Deinem Hund, sein Verhalten und der Leinenlänge ab.

Welche Leine?

Bitte leine Deinen Hund niemals an einer dünnen Leine irgendwo an. Flexileinen, Wäscheleinen und ähnliches sind sehr gefährlich für den Hund und für Dich, denn sie können sich tief ins Fleisch einschneiden. Ich selbst musste das schon erleben; es dauert wirklich lange, bis so etwas heilt und es bleiben unschöne Narben zurück.
Achte darauf, dass der Karabinerhaken wirklich stabil ist. Ich hatte eine Leine, deren Karabiner einfach gebrochen ist als uns mal eine Katze besuchte.
Wenn Dein Hund auf die Idee kommen könnte, auf der Leine herumzukauen, solltest Du eine Kette verwenden. Ich leine meine Hunde auf dem Campingplatz inzwischen immer mit einer Kette an. Weil die Kette auch dem Katzenbesuch stand halten kann und weil ich sie in der Länge leicht variieren kann, je nachdem wo ich die Hunde gerade anleinen möchte.

Eine Kette ist stabil und flexibel einsetzbar. Nachteil: Sie ist nicht geräuschlos.
Und ohne Leine?

Viele Hundebesitzer möchten ihren Hund gar nicht anleinen. Da er trotzdem gesichert sein muss, stellen sie einen mobilen Zaun auf. Ein Schafzaun bietet sich hierfür an, da man ihn einfach in die Erde stecken kann. Ein Zaun hat den Vorteil, dass er Deinen Hund auch vor dem Besuch der Hunde schützt, deren Besitzer sich nicht an die Regeln halten und deshalb über den Platz streunen. Allerdings kannst Du den Zaun nur verwenden, wenn er von Deinem Hund in jeder Situation als Grenze anerkannt wird, denn da die Schäfer ihn unter Strom setzen, muss er nicht sehr stabil sein, die Mobilität ist hier wichtiger. Dein Hund könnte ihn also leicht überwinden oder unter ihm hindurchkriechen. Leider erlauben nicht alle Plätze das Aufstellen von Zäunen.

Wenn Du gut vorbereitet in den Urlaub startest, ist das Campen mit Hund wirklich eine sehr schöne Sache. Auch die meisten Hunde lieben die Zeit auf dem Campingplatz, in der sie mal richtig entspannen können. Deshalb wünsche ich Dir zu jeder Jahreszeit schöne Urlaubstage mit Deinem Hund auf dem Campingplatz!

Quellenangabe:
Das Beitragsbild stammt von Jessica Jochheim von Pexels

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